Tiergesundheitszentrum Oldenburg
IHR TIER IN GUTEN HÄNDEN.

Ihr Tier in guten Händen.

Wir kümmern uns um Ihre Lieblinge.

Dermatologie

Hauterkrankungen können viele Ursachen haben und zur Aufarbeitung stehen uns verschieden diagnostische Maßnahmen und Therapieansätze zur Verfügung. Für die Aufarbeitung muss ausreichend Zeit eingeplant werden. Neben Probenentnahmen wie z.B. Tesafilm-Abklatsch, Hautgeschabsel, Feinnadelaspiration oder Hautbiopsie können wir spezielle Laboruntersuchungen (z.B. „Allergietests“, Pilzkultur) durchführen bzw. einleiten.

Die Ernährung spielt insbesondere bei allergischen Hauterkrankungen eine große Rolle. Deshalb bieten wir in diesem Zusammenhang eine ausführliche Futtermittelberatung an.

Intrakutantest

Dieser Test dient der Identifikation klinisch relevanter Allergene um eine Desensibilisierungslösung zur Therapie der Umweltallergie herzustellen. Dieser Test ist nicht zur Diagnose einer Umweltallergie geeignet! Die Umweltallergie ist eine Ausschlussdiagnose. Für diesen Test ist bei Hunden eine leichte Sedation, bei Katzen eine Vollnarkose nötig. Am seitlichen Brustkorb wird ein rechteckiges Feld von ca. 20x10 cm ausgeschoren und anschließend werden die einzelnen Allergene (eine Auswahl regional relevanter Umweltallergene) intrakutan injiziert. Der Test wird nach 15 und 25 min abgelesen und die Ergebnisse direkt mit dem Besitzer besprochen. Um einen Intrakutantest bei Ihrem Tier durchführen zu lassen, bitten wir um frühzeitige Überweisung von Ihrem behandelndem Haustierarzt oder um eine Terminvereinbarung bei uns in der dermatologischen Sprechstunde zur Voruntersuchung und zum Vorgespräch.

Der Intrakutantest erlaubt die Identifikation der Allergene,die bei dem jeweiligen Patienten mit atopischer Dermatitis die allergischen Reaktionen (in erster Linie den Juckreiz) verursachen.

Die Diagnose der Erkrankung selbst dagegen stellt der Dermatologe/die Dermatologin klinisch nach den vorherigen Untersuchungen und den Ausschluss anderer juckender Hauterkrankungen wie Milbenbefall etc.

Mit dem Intrakutantest sollen die Allergene identifiziert werden,die bei dem jeweiligen Patienten zu den allergischen Symptomen führen. Will man diese Allergene bestimmen,ist man normalerweise auch zur gezielten Behandlung,nämlich in erster Linie zu der allergenspezifischen Desensibilisierung,bereit (nur in wenigen Fällen weist der IKT Allergene nach,die dann später auch vermieden werden können).

Ist dies nicht der Fall,soll der Patient weiterhin symptomatisch,also gegen Juckreiz,Bakterien,Hefepilze etc.,behandelt werden,ist die genaue Allergenbestimmung mittels IKT unnötig:Soll der Patient beispielsweise weiter nur mit Cortison oder seinen juckreizhemmenden Alternativen behandelt werden,ist es nicht relevant,ob nun Birken-,Spitzwegerich-oder Löwenzahnpollen für den Juckreiz verantwortlich sind.

Bei Hunden mit ganzjährigen Symptomen kann der Intrakutantest auch ganzjährig durchgeführt werden,es gibt keinen besonders geeigneten oder nicht geeigneten Zeitpunkt.

Sind die Symptome rein saisonal oder deutlich saisonal schlimmer,empfiehlt sich die Testdurchführung unmittelbar nach Ende der "Allergiesaison" (bis etwa 2 Monate später):Ist der Hund also im Winter völlig beschwerdefrei und kratzt sich von März bis September,sollte der Test zwischen Ende September und Mitte November durchgeführt werden.

Vor der Durchführung des Intrakutantests müssen alle Faktoren ausgeschlossen werden,die das Testergebnis falsch-positiv oder falsch-negativ machen können. Ausgeschlossen werden sollten zuvor alle möglichen Ursachen für eine sogenannte vermehrte IgE-Produktion,also speziell alle Parasiten auf und im Patienten.

Der Testbereich seitlich am Brustkorb muss unbedingt frei von Hautveränderungen sein,die meisten Dermatolog*innen empfehlen eine mindestens zweiwöchige vorherige Behandlung von bakteriellen und/oder durch Malassezien bedingten Hautentzündungen.

Soll eine Hündin getestet werden,darf sie nicht läufig,tragend,laktierend oder scheinträchtig sein-die weiblichen Geschlechtshormone,die sehr ähnlich wie Cortison aufgebaut sind,können das Testergebnis massiv beeinflussen.

Wartezeiten gelten für diverse Medikamente,die den Intrakutantest beeinflussen können. Cortisonhaltige Präparate (auch Salben, Lösungen,Sprays,Augen-und Ohrentropfen!) müssen mindestens 2 Wochen,je nach Corticoid bis zu 6 Monaten abgesetzt sein,Antihistaminika mindestens 2 Wochen etc. etc.

Wird bei Ihrem Hund ein Intrakutantest empfohlen,werden wir alle für die Vorbereitung relevanten Punkte mit Ihnen besprechen und eine "Checkliste" mitgeben. So wird sichergestellt,dass der Test zum vereinbarten Termin auch durchführbar ist und keine Verfälschungen zu erwarten sind.

Vor Testbeginn wird der Hund in der Regel leicht sediert (ruhiggestellt). Dies ist erforderlich,weil die meisten Hunde sich die folgenden Maßnahmen (Ausscheren des Testareals,Verabreichen von mindestens 50 Spritzen und 30 Minuten ruhig liegen,bis der Test 2x abgelesen wurde),nicht ohne Weiteres gefallen lassen.

Sind die auslösenden Allergene ermittelt,können sie grob in 3 Gruppen eingeteilt werden:

In die erste Gruppe kommen diejenigen Allergene,die vermieden werden können (z.B. Heumilben oder Pferdeepithelien,wenn der Hund beispielsweise gewohnt ist,mit in den Pferdestall zu gehen und dies künftig dann vermieden werden kann).

In die zweite Gruppe diejenigen,deren Kontakt reduziert werden können (z.B. Schimmelpilze,Federn) und in die dritte,meist größte Gruppe,diejenigen,die unvermeidbar sind. In diese Gruppe gehören beispielsweise Pollen von Gräsern,Kräutern,Unkräutern,Getreide oder meist auch Hausstaubmilben.

Aus der dritten Gruppe werden meist auch die sogenannten relevanten Allergene für die sich anschließende allergenspezifische Desensibilisierung (ASIT) gewonnen,also Allergene,die mindestens 4 Monate im Jahr einwirken und die nicht vermeidbar sind.

Nach dem IKT können natürlich sämtliche Medikamente,die vorher wegen Wartezeiten nicht gegeben werden konnten,wieder eingesetzt werden.